Exkursion nach Frankfurt und Rastatt

Im Sommersemester 2018 führte die zweitägige Exkursion am 23. und 24. Mai in den Großraum Karlsruhe. 24 Studierende aus dem Bachelor- und Masterstudiengang Elektrotechnik nahmen unter Führung der Professoren Wrede und Reisdorf an der Exkursion teil.
Erste Station war die Firma INFRASERV, die im Technologiepark Höchst bei Frankfurt die gesamte elektrotechnische Infrastruktur bereitstellt. Quasi wie ein Stadtwerk managt INFRASERV die hoch-, mittel- und niederspannungsseitige Versorgung mit elektrischer Energie. Neben Vorführungen von Schalthandlungen in Hochspannungsnetz wurde auch auf das Angebot von Abschlussarbeiten und den Einstieg von Jungingenieuren in Diskussionen mit unseren Studierenden eingegangen.
Am Nachmittag ging die Fahrt weiter nach Speyer. Dort gab es einen Abstecher in das dortige Technikmuseum mit einer großen Anzahl von Ausstellungsobjekten aus dem Bereich PKW, LKW sowie Luft- und Raumfahrt. Den Abend verbrachte die Gruppe in der Universitätsstadt Karlsruhe.
Am nächsten Morgen war der Besuch bei Mercedes-Benz in Rastatt angesagt. Im jüngsten Werk das Daimler-Konzerns werden die Modelle der A-Klasse, B-Klasse und der Typ GLA produziert. Die Gruppe konnte die Fertigung der Rohkarossiere besichtigen, die nahezu vollautomatisch durch Roboter erfolgt. Bei der Endmontage geht der Trend dort wieder zu einer überwiegend manuellen Fertigung. Bei anschließenden Gesprächen mit Angestellten aus der Personalabteilung wurde deutlich, dass die früher eher auf Maschinenbau ausgerichtete Firma inzwischen einen sehr hohen Bedarf an Elektrotechnikingenieuren hat. In den Diskussionsrunden wurde auch auf aktuelle Stellenangebote und die Förderung des Führungsnachwuchses eingegangen.
Die letzte Station war das Laufwasserkraftwerk Iffezheim der EnBW an der deutsch-französischen Grenze bei Rastatt. Dieses Wasserkraftwerk samt Staustufe ist das letzte einer Reihe von Wasserkraftwerken von Basel bis kurz vor Karlsruhe. Es wurde in den 70er Jahren gebaut. Mit dem in 2013 installierten fünften Maschinensatz ist dort eine Leistung von 146 MW installiert. Jedes Jahr erzeugt das Kraftwerk eine elektrische Energie von durchschnittlich 860 Millionen kWh. Das reicht aus, um circa 250.000 Haushalte zu versorgen. Ein Höhepunkt war die Besichtigung der Turbinen und Generatoren, die voll im Betrieb waren. Direkt an den Turbinen war ein ohrenbetörender Lärm, den man bei Wasserkraftwerken zunächst gar nicht vermutet hätte.
Alle besichtigten Firmen haben ein interessantes Programm für uns zusammengestellt und sich sehr große Mühe gegeben. Das Interesse an gut ausgebildeten Ingenieuren zeigt sich dadurch, dass alle Firmen viel eigenes Personal für unseren Besuch eingesetzt haben und dass wir von allen Unternehmen mehrere Ausschreibungen für offene Stellen erhalten haben.
Wie in den Jahren zuvor, brachte die Exkursion für alle Teilnehmer eine interessante Abwechslung zum Lernen an der Technischen Hochschule. Unser Dank gilt insbesondere der Gesellschaft der Freunde der TH Bingen, die uns die Exkursion durch ihre finanzielle Unterstützung erst ermöglichte.