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Kompro­misse zwischen Umwelt und Unter­nehmen finden

Pia Szilagyi


Pia Szilagyi

Was haben Sie studiert? 

2006 habe ich den Abschluss zur Diplom-Ingenieurin an der TH Bingen gemacht. Danach habe ich noch ein Studium der Uni Koblenz zur Betriebsbeauftragten für Abfall und Gewässerschutz absolviert.

Was machen Sie beruflich?

Ich bin als Ingenieurin für Umweltschutz in der Abteilung „Environmental Compliance & Sustainability“ bei der Opel Automobile GmbH am Standort Rüsselsheim tätig. Meine Resorts sind das Umweltrecht und Abfallmanagement. Das ist sehr vielseitig. Im Bereich Umweltrecht geht es um die Verfolgung der gesetzlichen Regelungen auf europäischer sowie nationaler Ebene. Es gilt, diese in Bezug auf das Unternehmen zu bewerten und entsprechend zu kommunizieren. Beim Abfallmanagement geht es darum, die anfallenden Abfälle am Standort zu sammeln, fachgerecht zu entsorgen und kontinuierlich an Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Abfällen zu arbeiten. Mit anderen Opel-Mitarbeitern baue ich außerdem im Naturerlebnisgarten in Raunheim ein Biotop für Zauneidechsen auf. Bei der Opel Automobile GmbH begeistern mich mein selbständiges Agieren und die Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Was raten Sie den Studentinnen heute?

Nutzt die Möglichkeit, Praktika zu machen. Nur so könnt ihr erfahren, in welcher Richtung ihr euren Schwerpunkt setzen möchtet. An der TH erhaltet ihr das Handwerkszeug, aber „laufen“ lernt man erst nach dem Studium. Der betriebliche Umweltschutz lebt von Kommunikation und Beharrlichkeit, aber auch immer von Kompromissen: zwischen ökonomischen Unternehmensinteressen und den Interessen des Umweltschutzes. Wir liefern eine unterstützende Dienstleistung, die aktives Einbringen und „Abholen“ erfordert. Viele für den Berufsalltag erforderliche Fähigkeiten entwickelt man im Laufe der Zeit mit zunehmender Berufserfahrung. Ein Blick auf die Kollegen, die schon länger im Geschäft sind, lohnt gerade bei den Soft Skills oft.

Mein MINT-Studium an der TH Bingen war…?

Der umfassende Ansatz meines MINT- Studiums an der TH Bingen war sowohl für mich persönlich, als auch bei meiner Stellensuche sehr gewinnbringend. Frauen sind leider in der Industrie immer noch nicht so stark vertreten im Vergleich zu ihrer Anzahl an den Hochschulen. Meine Kontakte und Kollegen in der Firma sind zu 90 Prozent männlich – da sehe ich noch Nachholbedarf. Der Weg ist das Ziel! Daher unterstütze ich die TH Bingen und das Projekt WINGS.

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