St. Wendelinhof
Der landwirtschaftliche Forschungsbetrieb
Die Studierenden der Fachrichtung Agrarwirtschaft sollen nah an der Praxis lernen. Deswegen haben wir den St. Wendelinhof. Er ist der landwirtschaftliche Lehr- und Demonstrationsbetrieb der Technischen Hochschule Bingen. 88 Hektar stehen für die Lehre zur Verfügung - sei es in der Viehzucht, Milchwirtschaft oder im Ackerbau.
Neuigkeiten und Aktivitäten
Nahe an der Praxis: Hier lesen Sie aktuelles und wissenswertes rund um den St. Wendelinhof.

Lehre auf dem Hof
Auf dem Hof und dessen Flächen finden jedes Jahr verschiedene Projekte und Lehrveranstaltungen statt. Das Ziel: theoretische Kenntnisse praktisch zu untermauern. Sei es zu pflanzlicher Produktion, Tierhaltung, Tierernährung oder Tierzucht. Dazu gehört natürlich auch die Lehre zu Nutztieren. Hierfür hält der St. Wendelinhof etwa 40 Milchkühe, 30 Aufzuchtrinder und Kälber, 10 Schafe und wenige Wochen im Jahr auch Schweine.
Der St. Wendelinhof ist als Lehr- und Demonstrationsbetrieb der Hochschule schon seit seit einigen Jahrzehnten oben auf dem Rochusberg angesiedelt. Er gehört zur Binger Stadtgeschichte. Nicht nur für die Lehre, sondern auch für den Nachwuchs bietet er ein authentisches Erlebnis, denn für Kinder und ihre Familien stehen die (Stall-) türen immer offen. Technisch ist der Forschungs- und Lehrbetrieb auf dem neusten Stand. In der Agrarwirtschaft nimmt die Digitalisierung stetig zu und das lehren wir in der akademischen Ausbildung.
Ökologischer Landbau
Unser Beitrag - Wir möchten unseren Studierenden der Agrarwirtschaft beide Möglichkeiten des Landbaus nahe bringen: Den konventionellen und den ökologischen. 2016 betrug der Anteil ökologisch genutzter landwirtschaftlicher Nutzflächen in Deutschland 6,8%. Obwohl der Anteil noch klein ist, wächst er stetig. Allerdings waren die Umstellungsraten auf ökologischen Landbau in den letzten Jahren deutlich größer auf Dauergrünlandflächen als im Ackerbau, so dass im Jahr 2016 der Anteil von ökologisch bewirtschaftetem Ackerland mit 4,1% unter- und der des Dauergrünlandes mit 13,6% überrepräsentiert war.
Auch Subventionen haben dazu geführt, dass die Umstellung von Dauergrünlandflächen für viele landwirtschaftliche Betriebe ökonomisch einfacher zu realisieren war. Im Hinblick auf die stark wachsende Nachfrage nach ökologischen Lebensmitteln sollten zukünftig aber zusätzlich auch die Potenziale für die Umstellung von Ackerland genutzt werden. Für diese wichtige Aufgabe und um den sich wandelnden Anforderungen an die Landwirtschaft gerecht zu werden, wollen wir unseren Beitrag leisten, indem wir die Vertiefungsrichtung ökologische Agrarwirtschaft ab dem Wintersemester 2018/19 anbieten. Die ökologische Feldgemüseproduktion und der ökologische Pflanzenbau und Pflanzenschutz sind neben der Umweltökonomie oder der Landschaftsökologie wichtige Fächer in dieser neuen Vertiefungsrichtung.
Zudem wurde an der Hochschule eine neue Professur für „Ökologischer Pflanzenbau“ geschaffen. Das Lehrgebiet der Professur erstreckt sich auf die Bachelor-Studiengänge Agrarwirtschaft und Umweltschutz, sowie den Masterstudiengang Landwirtschaft und Umwelt.
Viele unserer Studierenden kehren nach dem Studium auf einen bestehenden Hof zurück. Sie leisten einen großen Anteil am Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland.


Für den Tierschutz
Unser Beitrag - Wir sind ein Lehrbetrieb des Landes Rheinland-Pfalz und somit steht die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften immer im Vordergrund. Die Studien in der Tierernährung und Tiergesundheit entsprechen alle den Richtlinien (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie), den gesetzlichen Grundlagen und sind über Tierschutzanträge angemeldet.
Alle Forschungsaktivitäten sind selbstverständlich von den zuständigen Behörden, beispielsweise der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD) oder dem Landwirtschaftlichen Untersuchungsamt (LUA) geprüft und genehmigt worden. Der Tierschutzbeauftragte und der Amtstierarzt sind grundsätzlich involviert und regelmäßig vor Ort. In der (notwendigen) Forschung und Haltung nutzen wir Möglichkeiten, um den Komfort für die Tiere immer wieder zu erhöhen. Beispielsweise durch einen neuen Melkroboter. Die Professoren der Agrarwirtschaft sind zudem in Verbänden und Fachgremien aktiv und entwickeln damit die gesetzlichen Anforderungen – auch im Tierschutz – weiter.
Klima- und Umweltschutz
Unser Beitrag - Alle Forschungsstudien am St. Wendelinhof haben zum Ziel, die Bedingungen so zu optimieren, dass sie langfristig dem Klima- und Umweltschutz sowie dem Tierwohl dienen.
In den vergangenen Jahren waren u.a. die Schwerpunkte der Tierernährungsforschung am Hof:
- Austausch von GMO-Sojabohnen durch alternative Proteinträger (Raps, Leguminosen usw.) in der Fütterung
- Alternative Substanzen (Kräuter/Öle/Probiotika) zur Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes bei Schweinen und Kühen
- Faserfütterung (Ballaststoffe) bei Schweinen zur besseren Tiergesundheit (Darmgesundheit) und Tierwohl
Die Untersuchungen werden alle im Rahmen von Forschungsarbeiten (Promotionen) sowie Abschlussarbeiten (Masterarbeiten, Bachelorarbeiten) und im Rahmen der Lehre (Module Versuchswesen, Projektarbeiten Master/Bachelor) durchgeführt. Die Ausbildung an einer Fachhochschule ist praxisnah und auch die angewandte Forschung ist im Hochschulgesetz explizit als Aufgabe beschrieben. Alle Fachgebiete besitzen daher eine große praktische Bedeutung.


Gülle und Mist
Ein besonderer Rohstoff - Mist ist ein wertvoller, natürlicher Wirtschaftsdünger. Deshalb ist die Tierhaltung ergänzend zum Pflanzenbau beispielsweise in strengen Richtlinien zum ökologischen Landbau zwingend vorgesehen (unter anderem bei Demeter und Bioland).
Auf dem St. Wendelinhof werden Mist und Gülle deshalb als Düngemittel während der erlaubten Zeiträume auf die Felder ausgebracht. Dazwischen sind immer Zeiten der Zwischenlagerung für Wirtschaftsdünger vorgesehen. Dies geschieht auf dem Hof entsprechend den gesetzlichen Vorschriften in vorgesehenen Lagerungsbereichen oder dem Güllebehälter. Die Überproduktion von Wirtschaftsdünger in einigen Regionen in Deutschland wirft allerdings Probleme für den Gewässer- , Umwelt- und Ressourcenschutz auf. Zusammen mit dem Forschungsteam „Bodenkunde“ arbeitet der St. Wendelinhof an neuen Recycling-Konzepten. Durch die thermische Behandlung, die sogenannte Karbonisierung, wird eine neue Ressource zur Bodenverbesserung geschaffen. Zudem trägt die Bindung von Kohlenstoff in der Asche aktiv zum Klimaschutz bei.
Betriebsspiegel
Der St. Wendelinhof in Zahlen: Im Betriebsspiegel finden Sie alle Kennzahlen - von Milchwirtschaft über Ackerbau bis Landmaschinen.
Pressemitteilungen
An dieser Stelle finden Sie aktuelle Pressemitteilungen Rund um die Themen St. Wendelinhof, Agrarwirtschaft sowie Landwirtschaft und Umwelt.
Weitere Pressemitteilungen der Technischen Hochschule finden Sie hier.
Studiengänge im Bereich Agrarwirtschaft und Umweltschutz
Vorlesungsbegleitende Aktivitäten
Auf dem Hof und dessen Flächen finden jedes Jahr verschiedene Projekte und Demonstration statt. Das Ziel: theoretische Kenntnisse praktisch zu untermauern. Sei es zu pflanzlicher Produktion, Tierhaltung oder Tierzucht.