Pressemitteilung

Senat beschließt umfassendes Klimaschutzkonzept an der TH Bingen

Senat beschließt umfassendes Klimaschutzkonzept an der TH Bingen

Das Landesklimaschutzgesetz (LKSG) sieht vor, dass sich alle staatlichen Stellen des Landes Rheinland-Pfalz in ihrer Gesamtbilanz klimaneutral organisieren. Mit dem durch den Senat der Hochschule verabschiedeten Klimaschutzkonzept möchte die Hochschule ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion sowie ihrer Verantwortung im Rahmen des Ziels „Klimaneutrale Landesverwaltung Rheinland-Pfalz bis 2030“ gerecht werden. „Wir wollen uns als eine nachhaltige Hochschule etablieren!“, äußerte sich die Präsidentin der TH Bingen, Prof. Dr. Antje Krause.  Das Klimaschutzkonzept der Technischen Hochschule Bingen identifiziert konkrete Treibhausgas(THG)-Reduktionspotenziale und dient als strategische Planungsgrundlage zur Erreichung von Klimaneutralität. In einem umfassenden Beteiligungsprozess wurde dafür die Energie- und Treibhausgasbilanz der Hochschule an ihren drei Standorten (Campus Büdesheim, Hermann-Hoepke-Technikum und St. Wendelinhof) erstellt.  Untersucht wurden die Bereiche Energie, Mobilität, Abfall, Wasser, Ernährung sowie Produkte (Beschaffung) und daraus Potenziale zur Reduzierung und Vermeidung von Treibhausgasen erarbeitet. Für die Erstellung der Energie- und CO2-Bilanz werden die CO2-Emissionen nach dem Verursacherprinzip erfasst. D.h. Energieverbrauch und CO2-Emissionen, die durch die Aktivitäten sämtlicher Mitarbeitenden, Lehrenden sowie Studierenden im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit an der Hochschule verursacht werden, fließen genauso in die Betrachtung ein wie energetische Potenziale der Gebäude und Liegenschaften. Die Treibhausgasemissionen durch den Stromverbrauch lassen sich fast vollständig durch Effizienzmaßnahmen und/oder die Erzeugung von Photovoltaik-Strom und Ökostrom vermeiden. Für eine klimafreundliche Gestaltung des Heizenergiebezugs lassen sich verschiedene Ansätze finden. Es wird deutlich, dass der Einsatz erneuerbarer Energien hierfür genauso unabdingbar ist wie eine energieeffiziente Optimierung der Hochschulgebäude. „Das vorliegende Konzept zeigt uns enorme Potenziale auf, die wir aber nur gemeinsam mit den zuständigen Stellen und dem Land gemeinsam umsetzen können“, so Hochschulkanzler Dr. Ulrich Müller.  Die Mobilität, insbesondere der Berufs-Pendelverkehr der Hochschulangehörigen, macht den größten Anteil der Treibhausgasemissionen an der TH Bingen aus. Die Reduktionspotenziale der Emissionen durch den Berufs-Pendelverkehr der Hochschulangehörigen ergeben sich aus der Schaffung von verschiedenen Verlagerungsanreizen. Dabei können Anreize wie z. B. das mobile Arbeiten oder hybride Lehr- und Gremienveranstaltungen ein Teil der Lösung sein, wobei eine Technische Hochschule immer von Präsenzlehre und einer vor-Ort-Betreuung der Studierenden lebt. Die stärkere Nutzung des ÖPNV sowie die Umstellung der Fahrzeugflotte der TH Bingen können weitere Aspekte sein. Insgesamt zeigt sich, dass zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen der TH Bingen ein hohes Engagement und die Umsetzung vieler verschiedener Maßnahmen innerhalb kurzer Zeit notwendig sind. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit dem Gebäudeeigentümer, dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Trotz aller Maßnahmen werden sich die Emissionen bis 2030 nicht gänzlich auf 10% bzw. null reduzieren lassen. Daher sind weitere Überlegungen und zusätzliche Maßnahmen notwendig, insbesondere der Ausgleich der nicht vermeidbaren Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte. Unter breiter Beteiligung von Hochschulangehörigen wurde schließlich ein umfassender Maßnahmenkatalog bestehend aus 26 Einzelmaßnahmen erarbeitet, welcher in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. Weiterhin wurden ein Konzept für das Controlling der Umsetzung, eine Kommunikations- sowie eine Verstetigungsstrategie erstellt. Das Projekt „Erarbeitung eines integrierten Klimaschutzkonzepts und Etablierung eines Klimaschutzmanagements für die Technische Hochschule Bingen“ startete zum 01.07.2021 mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2023. Die Erstellung des Konzepts erfolgte unter Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundes und wurde am 07.12.2022 vom Senat der TH Bingen zur Umsetzung beschlossen. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Klimaschutzmanagerin der Technische Hochschule Bingen, Alexandra Peña Cruz telefonisch (Tel.: 06721 409-293, E-Mail: a.pena.cruz@th-bingen.de). Fotonachweis: TH Bingen | Carsten Costard

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