Success Story
„Gernsback made us fall in love with the future.”
Hugo Gernsback – Zukunftsmusik an der TH Bingen
Visionär made in Bingen
Er sah Flachbildschirme und Sonnenkraftwerke voraus, trug schon 1963 „TV Glasses“, erfand Fernseher zum Selberbauen und Space-Helden mit Strahlenpistolen. Hugo Gernsback war ein wahrer Visionär. Der Erfinder, Autor und Verleger erwarb bis zu seinem Tod 80 Patente und gilt als der Vater der Science Fiction. Der Technikliebhaber wurde 1884 in Luxemburg-Stadt als Hugo Gernsback geboren und hatte schon früh einen Faible für technischen Fortschritt. Als Jugendlicher entwickelte er eine Sprechanlage für das Haus seiner Eltern und installierte bei seinen Nachbarn eine elektrische Klingel. Kein Wunder, dass er sich 1900 für ein Studium der Elektrotechnik und Mathematik entschied. Und zwar am Rheinischen Technikum für Maschinenbau und Elektrotechnik in Bingen – der heutigen TH Bingen. Hier baute er erste Radioapparate, Batterien und Akkumulatoren. 1903 machte er erfolgreich seinen Abschluss.
Fortschrittsglaube im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Im darauffolgenden Jahr wanderte Gernsback in die USA aus und nannte sich seitdem einfachheitshalber Gernsback. Nach kurzer Beschäftigung bei einem Batterieunternehmen, ließ er sich 1907 eine leistungsstarke Trockenbatterie patentieren und gründete sein eigenes Unternehmen – „The Electro Importing Company“, einen Versand für Radio- und Elektronikkomponenten. Die Batterie wird zwar kein Erfolg, aber mit seinem drahtlosem „Telegraf für Jedermann“, aus dem später das Walky Talky entwickelt wurde, landete Gernsback einen Verkaufsschlager. Seine Kataloge erweiterte der Technikliebhaber mit Beiträgen über wissenschaftlich-technische Neuerungen und Spekulationen über den zukünftigen Fortschritt. 1908 ging aus dem Katalog die Zeitschrift „Modern Electrics“ hervor.

Vater der Science Fiction
„Modern Electrics“ würde man heute als Schrauberblatt bezeichnen. Neben Eigenwerbung für Elektronikteile, die er mit seiner Firma importierte, war das Blatt eine Fachzeitschrift für Radiofans und enthielt Do-it-yourself Radio-Bauanleitungen.
Im April 1911 veröffentliche Gernsback erstmals eigene fiktionale Geschichten.
Im April 1911 veröffentliche Gernsback erstmals eigene fiktionale Geschichten. Bis März 1912 erschien kapitelweise sein Science Fiction-Roman Ralph 124C 41+ (Ralph, einer der für uns in die Zukunft schaut). Heute gilt Ralph als eines der ersten modernen Science Fiction-Werke. Über 100.000 Leser erreichte Gernsback in diesem Jahr bereits mit seinem visionären Mix aus Science und Fiction. Nachdem „Modern Electrics“ eingestellt wurde, brachte Gernsback ab Mai 2013 das Technologiemagazin „Electrical Experimenter“ heraus. Wenn auch der Fokus auf wissenschaftlichen Artikeln lag, ermutigte Gernsback seine Autoren ebenfalls Science Fiction-Geschichten zu veröffentlichen, denn „real electrical experimenter, worthy of the name" müssten Fantasie und eine Vision der Zukunft haben1. Trotz dieser Anfänge wird die Geburt der Science Fiction erst auf das Jahr 1926 datiert. Im April gab Gernsback die erste Ausgabe von „Amazing Stories“ heraus, dem ersten Magazin, das sich ausschließlich fiktionalen Zukunftsvisionen widmete. In den „Amazing Stories“ spekulierte Gernsback über schnurlose Telefone, Computer-Dating und Teleportation. Den passenden Begriff für diese Inhalte hatte er auch parat: „scientification“. Damit gilt Gernsback heute als Vater der Science Fiction.
DER HUGO
Elektroteile-Händler, Verleger, Visionär, Autor und Erfinder – mit dieser furiosen Mischung wurde Hugo Gernsback zum Vater der Science Fiction. Zu seiner Ehrung wurde der Science Fiction Achievement Preis, der jährlich von Mitgliedern der Wold Science Fiction Society verliehen wird, „Hugo Award“ benannt. Gernsback selbst ist Teil der Sciene Fiction Hall of Fame. Der Alumni der TH Bingen verstarb 1967 in New York.

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