15. Gebäu­de­e­n­er­gietag Rheinland-Pfalz (TSB)

Die Wärmewende ist quantitativ der bedeutendste Teil der gesamten Energiewende - gleichzeitig geht es hier insbesondere bei den Bestandsgebäuden kaum vorwärts. Obwohl etwa ein Drittel aller CO2 -Emissionen in Deutschland auf die Nutzung von Wärme entfallen, liegt der Fokus der bisherigen Energiepolitik auf dem Stromsektor. Dringend erforderliche Maßnahmen für einen Take-Off der Wärmewende bleiben aus, so dass die Einhaltung der Klimaziele gefährdet ist.

Der Grund für den politischen Stillstand bei der Dekarbonisierung der Wärme sind insbesondere substanzielle Verteilungsfragen, die politisch schwerer zu managen sind als im Strombereich. Bei der Stromwende wurden vorwiegend Energieunternehmen adressiert und die Kosten auf die Grundgesamtheit der Stromverbraucher gewälzt (EEG-Umlage). Bei der Wärmewende im Bestand müssen nun insbesondere Mieter, Hausbesitzer und Vermieter direkt adressiert werden, da die Investitionen Großteils bei den Endkunden erfolgen. Hier ist man mit den bekannten Problematiken konfrontiert wie bspw. Mieter-Vermieter-Dilemmata, zu kurzfristige Kostenoptimierungen und begrenzte Rationalität sowie mangelnden Zugang zu Informationen. Kurzum, die Wärmewende ist deutlich vielschichtiger und in den Verteilungswirkungen komplexer als die Stromwende. Dies alles geschieht in einem Umfeld, in dem Deutschland mit steigenden Mieten und steigenden Energiekosten kämpft, mit zunehmendem Wohnungsbaubedarf aufgrund von Urbanisierung, zunehmender Migration und strukturpolitischen Verwerfungen. Derzeit liegt das Schwergewicht der wissenschaftlichen und politischen Diskussion auf Effizienzmaßnahmen, also insbesondere der energetischen Sanierung von Gebäuden. Richtig ist, dass es gewaltiger Anstrengungen bedarf, den Endenergieverbrauch für Gebäude bis zum Jahr 2050 um über 50 % zu reduzieren. Richtig ist aber auch, dass der CO2 -Gehalt des verbleibenden Wärmebedarfs weitestgehend dekarbonisiert werden muss, da nur so die CO2 -Ziele für den Gebäudesektor erreicht werden können. Wärmewende heißt also nicht nur Wärmedämmung. Wärmewende heißt auch, beherzt auf CO2 -arme Wärmeerzeugungstechnologien zu setzen. Dabei geht es neben den dezentralen Heizungsanlagen und der Wärmeübertragung bei den Kunden auch um die Dekarbonisierung von Fernwärme.

Die Transferstelle Bingen lädt mit Unterstützung des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz und in Kooperation mit der Energieagentur RLP zum Gebäudeenergietag Rheinland-Pfalz ein.

Mehr Informationen zur Veranstaltung finden Sie auf den <link https: www.tsb-energie.de tagungen detailansicht news _blank external-link-new-window internen link im aktuellen>Seiten der Transferstelle Bingen.


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