Nachhaltiges Drahtwurmmanagement" - Entwicklung eines umweltverträglichen Managementsystems zur Drahtwurmkontrolle in Möhren und Kartoffeln für ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe
Die Projektidee ist von den am Projekt beteiligten Praktikern an die TH Bingen herangetragen worden, da sich das Drahtwurmproblem durch Einwanderung zusätzlicher Arten und der reduzierten Pflanzenschutzoptionen vermehrt darstellt und bis zu 50% Schäden hervorruft. Generell steht die Landwirtschaft vor großen ökologischen und ökonomischen Herausforderungen. Um die Lebensmittelversorgung zu sichern, müssen nachhaltige und ressourcenschonende Strategien entwickelt werden, die den Eingriff in die Umwelt minimieren und die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Einen signifikanten Beitrag zur Erzielung dieser komplexen Zielstellungen könnten nachhaltige und integrierte Drahtwurmkontrollstrategien sein.
Drahtwürmer sind in sowohl auf ökologisch als auch auf konventionell bewirtschafteten Möhren und Kartoffelflächen, bedingt auch durch die Einwanderung wärmeliebender Arten von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Drahtwurmschäden können zu Ernteausfällen bei vielen Kulturpflanzen führen, einschließlich Gemüsekulturen, Tabak, Spargel, Zuckerrüben und Mais (Schepl & Paffrath, 2010). Der prozentuale Anteil an Möhren und Kartoffeln, die durch Drahtwürmer geschädigt wurden, stieg in den letzten Jahren stetig. Drahtwürmer können aufgrund fehlender chemischer Pflanzenschutzmittel immer schwieriger bekämpft werden. Die Bekämpfung stellt daher nicht nur im ökologischen, sondern auch im konventionellen Anbau ein wachsendes Problem dar. Starkbefall kann sogar dazu führen, dass die gesamte geerntete Ware nicht verkauft werden kann.
Im ökologischen Anbau stellt der Drahtwurm aufgrund des Anbaus von mehrjährigem Kleegras eine wiederkehrende Herausforderung dar. Die Kleegrasflächen bieten dem Drahtwurm ideale Bedingungen zur Vermehrung aufgrund ihrer mehrjährigen Existenz und ihrer unberührten Natur. Schäden an Kulturpflanzen entstehen, während sich die Drahtwürmer in oberflächennahen Bodenschichten aufhalten. Bei ungünstiger werdenden Umweltbedingungen (z.B. Temperaturextreme, starke Trockenheit) können sie in tiefere Bodenschichten abwandern. Die fraßaktiven Phasen variieren zwischen den Jahren und Standorten. Die größten Schäden treten im Jahr nach dem Umbruch des Kleegrases auf (Dierauer, 2017). Es ist empfehlenswert, auf den Anbau von Kleegras in von Drahtwurmbefall betroffenen Flächen zu verzichten. Allerdings ist im ökologischen Landbau eine ausreichende Stickstoffversorgung der Flächen systembedingt, da Luftstickstoff durch die Symbiose mit Knöllchenbakterien im Kleegras gebunden wird, von großer Bedeutung (Berner, 2013). Daher ist der Verzicht auf Kleegras als Alternative nicht möglich
- Laufzeit: 01.2024 - 12.2026
- Budget: 544.978,62 EURO
- Förderer:
- Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (ELER)
- Gemüsebau Elmar Eichenlaub, Römerbadstr. 21a, 76764 Rheinzabern
- Sven Hartmann, Römerbadstr. 22, 76764 Rheinzabern
- Klaus Kauffmann, Lindenhof, 67361 Freisbach
Prof. Dr. Elmar Schulte genannt Geldermann
Projektverantwortlicher2-116
Gefördert durch
den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Im Rahmen der Intervention „EIP-Agri“ (EL-0702) des nationalen GAP-Strategieplans in Rheinland-Pfalz, mitfinanziert durch Bund und Land im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK).