Ein Gewinn für Forschungsprojekte

Professionelles Forschungsdatenmanagement gewinnt an Hochschulen für angewandte Wissenschaften zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung geht auf der einen Seite auf die Aufnahme eines verantwortungsvollen Umgangs mit Forschungsdaten in den Kodex guter wissenschaftlicher Praxis der DFG zurück, weshalb immer mehr Drittmittelgeber FDM voraussetzen. Auf der anderen Seite eröffnet ein professionelles FDM an HAW bisher unzugängliche Chancen und Erkenntnisse für Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Denn die Forschung an HAW ist praxisnah und anwendungsorientiert, wodurch die Erkenntnisse und Ergebnisse schnell in verschiedene Bereiche der Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur fließen und Synergien schaffen können. Forschungsdaten an HAW bergen daher enorme wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Potentiale, insbesondere auch mit Blick auf ihre Nachnutzung. Um diese Chancen nutzen zu können, ist ein professionelles FDM unumgänglich.

Was ist Forschungs­da­ten­ma­na­gement?

Forschungsdatenmanagements (FDM) begleitet den gesamten Projektverlauf entlang des sogenannten Forschungsdaten-Lebenszyklus: FDM beginnt bei der Projektplanung und der Antragsphase und begleitet den Forschungsprozess bis hin zur Archivierung erhobener Daten, damit diese in einem anderen Forschungsprojekt erneut genutzt werden können. FDM ist damit unmittelbar mit dem Open-Access-Gedanken und den FAIR-Prinzipien verbunden.

Abb.: Quelle: forschungsdaten.info/fr/themen/informieren-und-planen/datenlebenszyklus/ ,(CC 0)

© TH Bingen Kreislauf über FDM

Warum profitieren Forschungsprojekte vom FDM?

FDM strukturiert den Umgang mit erhobenen Forschungsdaten während des gesamten Projektverlaufs von der Antragsphase über die Forschungsarbeit und Datenorganisation bis hin zum Projektabschluss durch die Publikation von Ergebnissen und Daten. FDM spart Ressourcen und Zeit im Umgang mit Forschungsdaten, die so für die Forschung selbst zur Verfügung stehen. Durch die frei zugängliche (Open Access/FAIR) Langzeitarchivierung der Daten in Fachrepositorien bereitet FDM die Voraussetzungen einer Nachnutzung der Daten durch nachfolgende Forschungsprojekte.

Wer berät zu FDM?

Im Rahmen des vom BMFTR geförderten Projekts FDM@HAW.rlp werden Beratungs- und Support-Angebote an allen Hochschulen in Rheinland-Pfalz geschaffen. An jeder Hochschule bieten FDM-Scouts Beratungs- und Unterstützungsangebote an und vier FDM-Stewards stehen landesweit für fachspezifische Beratung und Support zur Verfügung.

FDM@HAW.rlp

Nachhaltiger und qualitätsgesicherter Kompetenzaufbau zu FDM an HAW in RLP

Das Projekt FDM@HAW.rlp ist ein vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) gefördertes Verbundprojekt von acht Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Rheinland-Pfalz. Vor dem Hintergrund der zunehmenden Bedeutung und Quantität digitaler Forschungsdaten zielt es darauf ab, einheitliche Standards sowie gemeinsame Infrastrukturen und Beratungsangebote für das Management von Forschungsdaten (FDM) an den HAW zu etablieren. Dabei soll auch an bereits bestehende Strukturen an Universitäten in Rheinland-Pfalz (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, TU Kaiserslautern, Universität Trier) angeknüpft werden. Zudem soll eine Vernetzung mit bereits bestehenden regionalen und überregionalen Initiativen zum FDM hergestellt werden. Bis zum Herbst 2025 sollen an den beteiligten Hochschulen Bestands- und Bedarfsanalysen durchgeführt werden, welche die Basis für die nachfolgende Etablierung nachhaltiger und qualitätsgesicherter Forschungsdateninfrastrukturen sowie Beratungsangebote für Forschende bilden. Ein weiterer Bestandteil der Projektarbeit ist die Sensibilisierung der Forschenden an den HAW für das Thema FDM sowie der Auf- und Ausbau entsprechender Kompetenzen in diesem Bereich.

Teilnehmende Hochschulen

An dem Projekt nehmen neben der TH Bingen die Hochschulen Mainz, Trier, Kaiserslautern, Koblenz, Ludwigshafen, Worms sowie die Katholische Hochschule Mainz teil.

Coffee Lectures von FDM@HAW.rlp

Die FDM-Landschaft ist weit und teils unübersichtlich. Sind Dienste, Services und Themen für meine Arbeit relevant? Wie kann ich Sie nutzen und auf was muss ich achten? Da geht der Überblick schnell verloren.  Wie wäre es daher mit kurzen, knackigen Wissensinputs?

Mit unseren Coffee Lectures möchten wir Ihnen dies in oder nach Ihrer Mittagspause bieten. In kurzen Inputs von 20 Minuten stellen wir Ihnen neben technischen Diensten und Beratungsangeboten auch weiterführende Informationen zu einzelnen Themen des FDMs mit praktischen Tipps für die direkte Umsetzung vor.

Das Verbundprojekt FDM@HAW.rlp wird vom BMFTR und mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Beteiligt sind alle staatlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften in RLP sowie die Katholische Hochschule Mainz. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Homepage, unserem Mastodon & LinkedIn – Kanal  sowie unserer Zenodo-Community.

Das Team von FDM(at)HAW.rlp

© TH Bingen Logo - Grafische Darstellung von Kaffeetassen

FDM-Scouts

An jeder Hochschule arbeitet ein/e FDM-Scout am Kompetenzaufbau und an der Ermittlung der Bedarfe für FDM. Sie sind Ansprechpartner für Forschende und beraten allgemein oder individuell im Rahmen eines konkreten Antragsvorhabens zu FDM. Die Scouts sind Ansprechpartner für Forschende unter anderem zu folgenden Aspekten des FDM:

  • Anforderungen der Drittmittelgeber an das FDM (FAIR)
  • Erstellung eines FDM-Plans, bzw. eines Datenmanagementplans
  • FDM-Konzept im Antrag
  • Orientierung bei den rechtlichen Aspekten des FDM
  • Datenmanagement
  • Langzeitarchivierung und Open Access

FDM-Stewards

Die FDM-Stewards an den Hochschulen ermitteln Anforderungen und Bedarfe einzelner Disziplinen und stehen für eine fachspezifische Beratung landesweit zur Verfügung. Forschende können sich an die Stewards unter anderem bei den folgenden Fragen wenden:

  • Erstellung von fachspezifischen, niedrigschwelligen Schulungs-, Beratungs- und Informationsangeboten
  • Kommunikation bestehender FDM-Services (Tools, Datenbanken, Repositorien, Beratungs- und Informationsangebote)
  • Individuelle und umfassende Beratung und Unterstützung in fachspezifischen Anliegen
  • Austausch mit NFDI-Konsortien

Projektleitung und -koordination

Die Projektleitung ist an der Hochschule Mainz angesiedelt und koordiniert die Aktivitäten und die Erreichung der gesetzten Ziele des Verbundprojekts. Sie vernetzt das Projekt mit anderen FDM-Initiativen bundesweit und mit den Konsortien des Nationalen Forschungsdateninfrastruktur. Sie steht für allgemeine Fragen zum Projekt zur Verfügung und ist Ansprechpartner für Kooperationen und Vernetzung.

Steering Committee

Das Steering Committee bilden die Vizepräsidenten für Forschung der beteiligten Hochschulen TH Bingen, HS Kaiserslautern, HS Koblenz, HWG Ludwigshafen, HS Mainz, KH Mainz, HS Trier, HS Worms.

Forschungsdaten publizieren

Repositorien spielen eine entscheidende Rolle in der digitalen Welt, indem sie einen zentralen Ort für die Speicherung, Verwaltung und Bereitstellung von digitalen Inhalten bieten. Ob es sich um wissenschaftliche Publikationen, Forschungsdaten, kulturelles Erbe oder andere digitale Ressourcen handelt - Repositorien ermöglichen einen einfachen Zugang zu wichtigen Informationen und fördern die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch.

Gery Weyd

Projektverantwortlicher
Mitarbeiter Forschung und Technologietransfer +49 6721 409 491 E-Mail schreiben

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Förderer

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