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Jobpotenzial in der Agrarbranche

Agrar-Karrieretag im Rückblick

Firmen aus dem Agrarbereich nutzten den Agrar-Karrieretag der Technischen Hochschule Bingen, um sich Studierenden der Agrarwirtschaft und verwandter Studienrichtungen als potenzielle und attraktive Arbeitgeber vorzustellen. Die Studierenden machten rege von dem Informationsangebot Gebrauch und waren erfreut unter den fünf Firmenrepräsentanten auch zwei TH-Absolventen zu treffen.

„Absolventen, die sich spezialisiert haben, schneiden im Vergleich zu Generalisten beim Einstiegsgehalt besser ab. Eine gute Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch und klare und gut begründete Gehaltsvorstellungen sind essentiell“, war der Tipp von Dr. Roger Fenster, der seinen Vortrag mit praktischen Empfehlungen fürs Bewerbungsgespräch anreicherte und für eine Personalvermittlungsagentur arbeitet. André Möller hatte damit Erfolg. Der ehemalige TH-Student berichtete von seinem Einstieg beim Futtermittelunternehmen Schaumann. Er hat dort bereits während seines Agrarstudiums an der TH Bingen ein Praktikum absolviert und sich in der Bachelorarbeit mit der Klauengesundheit von Milchkühen beschäftigt. Heute ist er einer von 240 Fachberatern bei Schaumann und sein Job bereite ihm viel Freude. Seinen Arbeitgeber BASF stellte Herr Lieser, ebenfalls Agrarabsolvent von Bingen, den Studierenden vor. BASF suche immer wieder neue bis in die Haarspitzen motivierte Mitarbeiter, in der Verkaufsberatung liege ein mögliches Feld für Agrarabsolventen, betonte Lieser. Dem möglichen Vorbehalt Außendienstmitarbeiter seien „Klinkenputzer“ trat er entschieden entgegen: „Das Marketing von erklärungsbedürftigen Produkten ist auf eine langfristige und vertrauensvolle Kundenbeziehung ausgerichtet“ so Lieser. Er riet den Studierenden zu einer frühzeitigen Bewerbung und ein Jahr Vorlauf einzuplanen.

Auch die R+V Versicherung, ein prosperierendes Unternehmen auf der Suche nach neuen Mitarbeiter aus dem Agrarbereich, warb mit attraktivem, erfolgsabhängigen Gehalt und einer Vielzahl weiterer Vergünstigungen und Anreize um die Aufmerksamkeit der künftigen Fachkräfte. Bunge, ein weltweit agierendes Agrarunternehmen mit 35.000 Mitarbeitern stellte sein Geschäftsfeld als potenzieller Arbeitgeber vor: der Handel und die Verarbeitung von Rapssamen.  Allein in Mannheim werden am Tag ca. 3.500 Tonnen Raps verarbeitet, 70% in der Energiesparte (Biodiesel) und 30% fließen in die Nahrungsmittelproduktion, vorwiegend unter Eigenmarken von Supermärkten. Eine starke Verbundenheit mit der Landwirtschaft als besonders wichtiges Kriterium bei der Akquise neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, stellte der Vortrag der Raiffeisen Warenzentrale (RWZ) heraus. Deren Kerngeschäft ist trotz zunehmender Diversifizierung der Agrarbranche die Landwirtschaft.

Rückblickend ist Prof. Dr. Thore Toews mit der 2. Auflage des Karrieretags mit über 100 Teilnehmern zufrieden und wünscht sich Resonanz bei den Studierenden: „Vielleicht hat sich der Gedanke breit gemacht, wie gut aktive Gedanken über die eigenen Stärken und Schwächen, aber auch die Wünsche, Erwartungen und Ziele mit Blick auf den Berufseinstieg sind, um diese Aspekte schließlich zur Deckung zu bringen“.

Organisiert wurde die Gemeinschaftsveranstaltung von der Agrarzeitung und dem VDL.