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Auf dem Weg zu „Netto Null“: Forschende entwickeln Software zur Bewertung von CO2-Emissionen

Auf dem Weg zu „Netto Null“: Forschende entwickeln Software zur Bewertung von CO2-Emissionen

Im Green City Kigali-Projekt wird eine Modellsiedlung im Kinyinya Hill-Gebiet entwickelt. Bei einem Projektworkshop in Kigali konnten die Projektmitarbeiter der TH Bingen Fynn-Niklas Knak und Niklas Massmann eine Woche lang mit lokalen Partnern vor Ort Daten sammeln und sich austauschen.

Das 600 ha große Gebiet für die Modellsiedlung liegt in Gasabo, einem Bezirk in der Hauptstadt Kigali. Das Ziel ist, erschwinglichen Wohnraum bereitzustellen, der gleichzeitig nachhaltig und klimaresistent ist. Damit sollen neue Standards gesetzt werden, die nicht nur in Ruanda, sondern auch anderswo den Weg für eine Netto-Null-Zukunft bereiten. „Für uns ist wichtig zu verstehen, welche Technologien wir für den Bau, aber auch für den Betrieb der Gebäude einsetzen müssen. Wie wird gekühlt? Wie wird das Trinkwasser aufbereitet? All das hat großen Einfluss auf die Emissionen des Quartiers“, erläutert Niklas Massmann, der im Projekt vor allem die Gebäudetechnik im Blick hat.

Bei CO2-Emissionen sind Gebäude ein wichtiger Faktor. „Der gesamte Gebäudesektor trägt weltweit mit über 35 % zu Emissionen bei. Wenn wir die Klimaziele einhalten wollen, müssen wir hier Einsparungen erzielen“, so Prof. Dr. Martin Pudlik, Projektleiter des Green City Kigali-Projekts an der TH Bingen. Fynn-Niklas Knak ergänzt: „Die größte Herausforderung ist es, die Daten aus den verschiedenen Teilbereichen, wie Technischer Gebäudeausrüstung, Bau und Betrieb, Wasserwirtschaft oder Mobilität, zusammenzubringen, in Modellen zu überprüfen und die Ergebnisse in ein Software-Tool zu übertragen.“ Am Ende soll die Software helfen eine CO2-Bilanz von Quartieren zu erstellen. So können bereits in der Konzeptphase die Emissionen für Bau und Betrieb abgeschätzt und die Alternativen verglichen werden. Es werden auch Transportkosten und regionale Materialen berücksichtigt, um die Planung nachhaltiger zu machen.

Das Projekt wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beauftragt. Betreut wird es vom Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) unter der Leitung von Dr. Susanne Bieker sowie der TH Bingen unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Pudlik.

Fotonachweis: Niklas Massmann | TH Bingen

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