Larven im Rampenlicht

Warum können Larven zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft beitragen? Laura Schneider, Lars Gandras und Salma El Azem von der TH Bingen stellten ihre Forschung einem Filmteam von SAT.1 vor. Sie zeigten die verschiedenen Anwendungsbereiche der larvenbasierten Produkte, zum Beispiel die Herstellung von Seife oder Bauschaum sowie die potenzielle Verwendung als Futtermittel für Nutztiere.

Highlight des Besuchs waren die Larven. Sie bilden einen wichtigen Baustein für eine umweltbewusste Kreislaufwirtschaft. Die an der TH Bingen gezüchteten Larven verwerten Essensreste, die sonst im Abfall enden. In einem speziellen Verfahren wird beispielsweise das gereinigte Larvenfett zur Seife verarbeitet und mit ätherischen Ölen kombiniert. Das Ergebnis ist eine hochwertige Seife, die nicht nur reinigende und antimikrobielle Eigenschaften besitzt, sondern auch nachhaltig und ressourcenschonend ist. Beim Bauschaum könnte das Fett Erdöl ersetzen.

Die Larvenzucht bringt viele Vorteile mit sich. Laura Schneider, wissenschaftliche Mitarbeiterin der TH Bingen, sieht großes Potenzial: „Larven haben natürlicherweise einen hohen Eiweißgehalt und können eine vielversprechende Alternative zu Soja und Fischmehl in der Tierfütterung sein. Außerdem können die Nährstoffe als Werkstoffe Verwendung finden. Sie benötigen wenig Platz, was ihre Aufzucht besonders ressourcenschonend macht“. Insgesamt wird ein Mehrwert für die Umwelt sowie die lokale Wirtschaft geschaffen, die sich lange Transportwege sparen könnte.

Die Forschenden freuen sich über das öffentliche Interesse an ihrer Arbeit. „Der Besuch ist ein wichtiger Schritt, um unsere Bemühungen zur Entwicklung nachhaltiger Lösungen einem breiteren Publikum bekannt zu machen.“ sagt Clemens Weiß, Professor für Chemie. So kommen wir durch innovative Forschung einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft jeden Tag ein Stückchen näher.

Den SAT1-Beitrag finden Sie hier: https://www.1730live.de/seife-aus-insektenlarven/

Fotonachweis: Milena Buck | TH Bingen