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Zwischen Qualität und Preisdruck

Zwischen Qualität und Preisdruck

Die Politik verabschiedet Gesetze für strengeren Umweltschutz, Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich jederzeit verfügbare und günstige Waren – die Landwirtschaft ist damit einem starken Druck ausgesetzt. Beim Agrartag an der TH Bingen waren verschiedene Interessengruppen eingeladen, um über die Veränderungen in der Branche zu sprechen. „Bei der Planung der Tagung konnten wir noch nicht ahnen, wie aktuell unser Thema ist“, sagte Peter Jung, Vorsitzender des Landesverbandes Agrar, Ernährung und Umwelt, bei der Begrüßung. Der Verband richtet die Tagung jährlich zusammen mit den Agrarexperten an der TH Bingen aus. „Mit der Veranstaltung möchten wir die Diskussion zurück auf die Fakten lenken“, so Jung.

Etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen waren gekommen, um sich mit den Rednerinnen und Rednern auszutauschen. Die Wissenschaftlerin Dr. Dietlinde Quack vom Öko-Institut stellte Ansätze vor, wie die Fleischproduktion und der Fleischkonsum nachhaltiger werden können. „Kein Tag vergeht, an dem der Fleischkonsum in den Medien kein Thema ist“, sagte sie. Gleichzeitig betonte die Wissenschaftlerin, dass die Probleme ein Handeln fordern. Ihr Fazit lautete: „Wir brauchen mehr Gesetze für Tierschutz und Tierwohl.“ Auch Lisa Kötting von Aldi Süd sprach über Nachhaltigkeit in der Fleischproduktion. Ihr Unternehmen hat die Tierwohl-Marke „Fair & Gut“ eingeführt, die eine bessere Haltung und Aufzucht von Tieren verspricht. Doch Kötting erklärt: „Beim Schweinefleisch wird der Aufpreis für unsere Tierwohl-Marke von den Verbrauchern noch nicht angenommen.“ Auch Landwirt Gerhard Schmidt, der seit 1991 in Rheinhessen biologisch anbaut, berichtete von einem hohen Preisdruck. In der Diskussionsrunde betonte er: „Die Verbraucher müssen den Mehrwert zahlen. Das bedeutet Überzeugungsarbeit.“

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