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Betriebsbezogener Emissionsrechner für den Weinbau / Instrument zur Analyse der Klimawirksamkeit entlang der weinbaulichen Wertschöpfungskette (CO2 Rechner Wein)

Betriebsbezogener Emissionsrechner für den Weinbau / Instrument zur Analyse der Klimawirksamkeit entlang der weinbaulichen Wertschöpfungskette (CO2 Rechner Wein)
Laufzeit
-
Projektverantwortlich
Prof. Dr. jur. Gerhard Roller (Rol)
Roller

Prof. Dr. jur. Gerhard Roller

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Dr. rer. pol. Desiree Palmes (Pad)
Palmes

Dr. rer. pol. Desiree Palmes

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Mitarbeiterin Fachbereich 1
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Projektpartner

Wein- und Sektgut Wilhelmshof, Barbara Roth, Siebeldingen
Weingut Prinz Salm, Felix Prinz zu Salm-Salm, Wallhausen
Weingut Volk, Jürgen und Heidi Volk, Spay
Weingut Schloßmühle Dr. Höfer, Dr. Thomas Höfer, Burg Layen
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Bad Kreuznach
Beratung: Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR RNH), Bad Kreuznach
Rheinhessenwein e.V. , Alzey
Weingut Jung Knobloch, Albig, Familie Jung Knobloch
Weingut Wohlgemuth-Schnürr, Gundersheim, Andreas Schnürr
Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz, Kaiserslautern, Clara Franke
Genossenschaftsverband - Verband der Regionen e.V., Neu-Isenburg, Peter Götz & Volker Hartke
AWADO – Agrar- und Energieberatung, Schwerin, Ralf-Dieter Lewin
Andreas Kuschmann, AIM - Advice in Motion GmbH

Projektmittel

164.000 Euro

Kategorie
Weinbau
Kurzbeschreibung des Projekts

Das aufgrund der Bundesverfassungsgerichtsentscheidung vom März 2021 geänderte Bundes-Klimaschutzgesetz sieht vor, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent bis zum Zieljahr 2030 zu mindern .

Für den Sektor Landwirtschaft sieht das Gesetz eine Reduzierung von 70 Mio. Tonnen CO2 -Äquivalente in 2020 auf 56 Mio. Tonnen CO2 -Äquivalente in 2030 vor (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, 2021). Der jüngst beschlossene Reformansatz der europäischen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sieht ebenfalls vor, Agrarmaßnahmen künftig an noch umfassendere Umwelt- und Klimaanforderungen zu koppeln (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 2021; Wissenschaftlicher Dienst des Europäischen Parlaments, 2019).

Für Weingüter ist es von großer Bedeutung und als eine Dokumentationsgrundlage wichtig, die Klimawirkungen ihrer Produkte zu prognostizieren, um nachhaltige Reduktionsmaßnahmen in die praktischen Arbeitsabläufe zu integrieren.

Insbesondere die klein- und mittelständigen selbstvermarktenden Betriebe werden von den Kunden mit Fragen zur Nachhaltigkeit konfrontiert.

Schon jetzt ist eine intensivierte Vernetzung von Weingütern mit Rohstofflieferanten, Logistikunternehmen und dem Handel unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu erkennen (Lehmkuhl et al., 2019). In gezielten Analysen der Wertschöpfungsketten stecken oftmals Hinweise, die zur Steuerung der weinbaulichen Ressourceneffizienz genutzt werden können.

Auch eine weinbauliche Nachhaltigkeitsberichterstattung und die Inanspruchnahme klimabezogener Maßnahmenförderungen und Zuschüsse des Bundes erfordern einen regelmäßigen Nachweis über eine erfolgsorientierte Maßnahmenbewertung.

Projekterfahrungen der Technischen Hochschule Bingen belegen, dass seitens der Winzer ein hoher Bedarf an der Bewertung betrieblicher Wertschöpfungsketten im Hinblick auf ihre Klimawirksamkeit besteht. In einem KMU ist die Erstellung eines betrieblichen CO2-Fussabdrucks kein Arbeitsprozess, der sich unmittelbar in die alltägliche Arbeit eingliedern lässt. Die Datenerhebung und Bilanzierung des Corporate Carbon Footprint (CCF) stellt die Betriebe vor methodische Herausforderungen (Bode, 2020; Palmes, 2013). Was somit fehlt, ist ein praxistaugliches Instrument zur Nachprüfbarkeit und Quantifizierung des unternehmerischen Handelns, unter Anwendung standardisierter Grundsätze des betrieblichen Fußabdruckes.

Hierzu wird im Rahmen des Vorhabens in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach ein betriebsbezogener Emissionsrechner zur Bewertung der Klimawirksamkeit weinbaulicher Wertschöpfungsketten inkl. CO2-Reduzierungen und -bindungen entwickelt. Das Instrument leistet damit einen Beitrag, dem verbreiteten Bedarf nach verlässlichen und vergleichbaren Informationen im Weinbau gerecht zu werden.  Ein ergänzender CO2-Kompass in Form einer print- und onlinebasierten Handreichung zeigt den Betrieben Effizienzmaßnahmen zur Treibhausgasreduzierung weinbaulicher Prozesse auf.

Der auf Microsoft Excel basierende Rechner ermöglicht den Betrieben, unabhängig von der Bewirtschaftungsform, eine selbständige Bewertung ihrer Emissionen entlang der weinbaulichen Wertschöpfungskette durchzuführen. Auf diese Weise ist eine Selbstanwendung durch die Betriebe sichergestellt.

Nicht nur auf betrieblicher Ebene, sondern auch in der landwirtschaftlichen Beratung kann die durch das Instrument generierte Datengrundlage genutzt werden, um die Umwelt- und Klimaperformance von Weinanbaugebieten und -regionen abzubilden.

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