Pressemitteilung

Zusammen für Naturschutz, Klimaschutz und Biodiversität

Zusammen für Naturschutz, Klimaschutz und Biodiversität

 

Tagung „Status und Zukunft des Naturschutzes in Rheinland-Pfalz“ beleuchtet Klimawandel und Biodiversitätsverlust als globale Krise, deren Herausforderungen nur gemeinsam und regional beginnend bewältigt werden können. Die Tagung des Bundesverbands Beruflicher Naturschutz (BBN) e.V. Regionalgruppe Rheinland-Pfalz und der Technischen Hochschule Bingen am 30. März 2023 im Hermann Hoepke Technikum in Bingen zeigte sehr deutlich, dass alle Akteur*innen – Landnutzer*innen, Planungsbüros und Politik an einem Strang ziehen müssen. Denn viele neue gesetzliche und fachliche Vorgaben stellen die Naturschutzarbeit vor große Herausforderungen. „Wir stehen angesichts dieser Herausforderungen im Naturschutz vor einer Zeitenwende. Zur Zeitenwende gehört auch, dass der Naturschutz stärker mit seinen Belangen und Leistungen in die Offensive geht. Wir müssen deutlicher herausstellen: Wer den Naturschutz fördert, fördert auch den Klimaschutz. Kein Naturschutz ohne Klimaschutz, kein Klimaschutz ohne Naturschutz“, so Staatssekretär Dr. Erwin Manz.  „Für Deutschland besonders prägend sind viele rechtliche Veränderungen zur Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien (EE) im vergangenen Jahr und aktuell (Erneuerbare Energien Gesetz EEG, Bundesnaturschutzgesetz) mit Auswirkungen auf die künftige Naturschutzarbeit und gleichzeitig neue nationale politische Programme (Artenhilfsprogramm, Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz), um den Verlust an biologischer Vielfalt aufzufangen.“, sagte Alfred Herberg vom Bundesverband Beruflicher Naturschutz Rheinland-Pfalz in seinem Einführungsvortrag. Die Umsetzung der politischen Vorgaben stellt uns vor große Herausforderungen, denn sowohl der Ausbau der EE (alleine 2 % der Bundesfläche für Windkraft) als auch die Maßnahmen zur Wiederherstellung der Natur führen zu starken Flächenkonkurrenzen. Um den daraus entstehenden Konflikten begegnen zu können, sind aus Sicht des BBN Rheinland-Pfalz und der TH Bingen verschiedene Punkte essentiell. An erster Stelle sei es notwendig, dass ausreichendes und fachlich qualifiziertes Personal im Naturschutz vorhanden ist. Dafür sei eine fundierte Ausbildung des Nachwuchses und die fachliche Weiterbildung des Naturschutzpersonals erforderlich. Möglich wäre dies beispielsweise durch die Errichtung einer Naturschutzakademie für Fortbildungen, die Wiedereinführung eines Landespflege-Referendariats in Rheinland-Pfalz sowie die verstärkte Vermittlung von Artenkenntnissen. Diese Artenkenntnisse stellen einen Schwerpunkt der ökologischen Ausbildung in den Umweltschutzstudiengängen der TH Bingen dar. Auch für die Umsetzung der neuen Förderprogramme im Naturschutz (Artenhilfsprogramme und Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz) müssen ausreichend Flächen bereitgestellt und gemanagt  werden. Voraussetzung für eine gute Naturschutzarbeit sind auch ausreichende Naturschutzkenntnisse in der Fläche, z.B. Artendaten, und dafür ist eine Stärkung des Landesamtes für Umwelt in Rheinland-Pfalz als zuständige Fachbehörde unerlässlich. „Daneben kann es nur gelingen, die großen Herausforderungen im Naturschutz zu bewältigen, wenn alle Akteur*innen (Verwaltung, Verbände und Planungsbüros) kooperativ zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit sollte z.B. durch verbesserte Kommunikation optimiert werden. Die Tagung mit über 100 Teilnehmer*innen hat für diesen Austausch im Naturschutz einen wichtigen Beitrag geleistet“ so Prof. Dr. Elke Hietel, Professorin für Landschaftsökologie, Landschafts- und Stadtplanung, GIS an der Technischen Hochschule Bingen. Foto: Dr. Erwin Manz (Staatssekretär im MKUEM RLP) (2. von links) und der Bundesverband Beruflicher Naturschutz (BBN) Rheinland-Pfalz (von links): Dr. Alfred Herberg, Diethelm Freise-Harenberg, Prof. Dr. Elke Hietel, Barbara Schmid, Annegret Uka-Blaschke, Prof. Klaus Werk Fotonachweis: Milena Buck | TH Bingen

 

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